Das Ausölen bei der Kristallisation ist ein Prozess, bei dem eine Übersättigung dazu führt, dass die ursprünglich gelöste Verbindung von der Lösung getrennt wird. Hierbei bildet sie eine zweite flüssige Phase (Emulsion) (Abbildung 1a) anstelle einer festen, kristallinen Phase (Suspension) (Abbildung 1c). Ein Ausölen tritt hauptsächlich dann auf, wenn die Integration von gelösten Molekülen in das Kristallgitter kinetisch verhindert oder verzögert wird oder das System stark übersättigt ist.
Gelöste Moleküle in den produktreichen ausgeölten Tröpfchen können sich beliebig anordnen und sind deutlich beweglicher als in einem starren Kristallgitter. Daher eignen sich diese Tröpfchen häufig gut als Lösungsmittel für unerwünschte Verunreinigungen. Die ausgeölten Tröpfchen sind in der Regel instabil und können mit der Zeit zu amorphem Material (Abbildung 1b) werden oder sich spontan zu einem kristallinen Feststoff verfestigen.
Das Ausölen ist häufig schwierig zu erkennen und wird schnell übersehen. Somit wirft es zahlreiche Herausforderungen bei der Entwicklung und Herstellung mit Kristallisationsprozessen auf.