Wen-Bo Liu, David P. Schuman, Yun-Fang Yang, Anton A. Toutov, Yong Liang, Hendrik F. T. Klare, Nasri Nesnas, Martin Oestreich, Donna G. Blackmond, Scott C. Virgil, Shibdas Banerjee, Richard N. Zare, Robert H. Grubbs, K. N. Houk, and Brian M. Stoltz, „Potassium tert-Butoxide-Catalyzed Dehydrogenative C−H Silylation of Heteroaromatics: A Combined Experimental and Computational Mechanistic Study“, J. Am. Chem. Soc. 2017, 139, 6867−6879.
In dieser eingehenden Studie haben die Wissenschaftler den Mechanismus untersucht, nach dem Kalium-tert-Butoxid die dehydrierende Kupplung von Heteroaromaten mit Hydrosilanen zur Bildung von Heteroarylsilanen katalysiert, wobei es sich wiederum um Zwischenprodukte handelt, die zur Bildung komplexerer Moleküle genutzt werden können. Hierfür verwendeten die Wissenschaftler ein ReactIR, um mittels FTIR-Spektroskopie das eventuelle Vorhandensein einer koordinierten Silanspezies zu untersuchen. Bei ähnlichen Studien anderer Forschungsgruppen zeigte sich, dass sich bei der Reaktion von (RO)3SiH mit dem entsprechenden KOR (R = Alkyl oder Aryl) fünffach koordiniertes Hydridosilicat [HSi(OR)4]K bildet. In dieser Studie postulierten die Wissenschaftler für die Reaktion ein vergleichbares fünffach koordiniertes Zwischenprodukt, was mit NMR-Studien jedoch nicht bestätigt werden konnte. Die Autoren berichten allerdings über Hinweise auf diese fünffach koordinierte Spezies, die sich aus der Überwachung der Silylierungsreaktion mit einem ReactIR ergeben haben. Das Spektrum dieser Reaktion zeigte einen neuen Peak (2056 cm-1) neben der Si-H-Streckbande in Et3SiH (2100 cm-1). Es wurde postuliert, dass dieser Peak mit einer gestreckten Si–H Bindung konsistent ist, wie sie in solchen fünffach koordinierten Komplexen zu erwarten ist. Die Autoren beobachteten ausserdem, dass der neue Peak mit der Bildung eines Silylierungsprodukts korreliert und postulierten, dass die Bildung von fünffach koordiniertem Silikat für die beobachtete Induktionsperiode in der Reaktion verantwortlich ist.