Die Aktivierung von C-H-Bindungen ist eine Reihe mechanistischer Prozesse, durch die stabile Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen in organischen Verbindungen gespalten werden. Der Zweck besteht darin, die Funktionalisierung dieser Moleküle zu ermöglichen, was zur Synthese komplexerer Zwischen- oder Produktverbindungen führt, die häufig C-0-, C-C- und C-N-Bindungen enthalten. Die Fähigkeit, die C-H-Bindung zu spalten, ermöglicht die Umwandlung preiswerter Ausgangsmoleküle in kommerziell wertvolle Moleküle. Gezielte C-H-Aktivierung ermöglicht Selektivität und Spezifität bei der Synthese komplexerer Moleküle, die für pharmazeutische und feinchemische Anwendungen wichtig sind.
Es gibt eine Reihe von Mechanismen, durch die C-H-Bindungen aktiviert werden, darunter oxidative Addition, σ-Bindungsmetathese, elektrophile Substitution usw. Definitionsgemäß erfolgt die C-H-Aktivierung über katalytische Mechanismen. Die C-H-Aktivierung erfolgt beispielsweise, wenn Übergangsmetalle wie Pt, Rh, Ir usw. in katalytischen oxidativen Additionsreaktionen verwendet werden. Ein Proton, das an ein Kohlenstoffatom des Kohlenwasserstoffmoleküls des Substrats gebunden ist, koordiniert mit dem Übergangsmetall und bildet eine metallorganische Zwischenstufe. Dieses Zwischenprodukt kann dann mit anderen Spezies reagieren, um die funktionalisierte Kohlenstoffbindung zu bilden. Die C-H-Spaltung und -Funktionalisierung kann stöchiometrisch erfolgen, zum Beispiel mit Hilfe der Friedel-Craft-Chemie durch elektrophile aromatische Substitution. Die C-H-Aktivierung/Borylierung von Substratmolekülen mit Hilfe von Übergangsmetallen ist besonders nützlich für die Bildung von C-B-Bindungen. Organoborverbindungen werden in Kreuzkupplungsreaktionen eingesetzt, was sie für die Bildung von C-C-Bindungen wichtig macht.
Biokatalytische, elektrokatalytische und photokatalytische Reaktionen sowie Hybridtechniken wie Photobiokatalyse und Photoelektrokatalyse werden zunehmend zur Aktivierung von C-H-Bindungen eingesetzt. Dies steht im Zusammenhang mit dem Interesse an der C-H-Aktivierung unter milderen Bedingungen und der Verwendung erdreicher Metallkatalysatoren für nachhaltigere Ansätze in der chemischen Synthese. Darüber hinaus ermöglicht die C-H-Aktivierung unter milderen Bedingungen die Synthese von molekularen Funktionen, die die härteren Reaktionsbedingungen der thermischen Chemokatalyse nicht vertragen würden.