Lysosomale Speicherkrankheiten (LSD) drücken sich in milden bis schweren Schwächesymptomen aus. Sie entstehen in der Regel durch die Mutation von Enzymen, die an der Verarbeitung von Lysosom beteiligt sind. Die Schwere der Symptome ist abhängig davon, welche Proteine auf welche Weise mutiert sind, sowie von verschiedenen Faktoren der Genexpression und Umweltfaktoren. Aufgrund des variablen Krankheitsbilds und der nicht spezifischen Symptome wird LSD häufig zu spät diagnostiziert und behandelt.
In dem Artikel „Identification of Infants at Risk for Developing Fabry, Pompe or Mucopolysaccharidosis-I from Newborn Blood Spots by Tandem Mass Spectrometry“ von Scott et Al. in der Fachzeitschrift Journal of Pediatrics erläutern die Autoren eine von ihnen entwickelte Methode zum parallelen Screening zahlreicher LSD-Varianten mit der Massenspektrometrie. Sie suspendierten zunächst getrocknete Blutstropfen von Neugeborenen, in denen viele Lysosomalenzyme ihre Aktivität beibehalten, in einem Puffer mit geeigneten Enzymsubstraten für die Enzyme, deren Defekte die Krankheiten auslösen. Mittels Tandem-Massenspektrometrie konnte das Team feststellen, ob ein bestimmtes Neugeborenes eine defizitäre Enzymaktivität aufweist. Je nach Enzymaktivität in einem gegebenen Blutstropfen analysierten die Autoren die Gensequenzen der Neugeborenen, um zu prüfen, ob die im Assay gemessene geringe Enzymaktivität mit Mutationen in demselben Enzym korreliert. Scott et al. stellten fest, dass ihre Methode das Fabry-Syndrom, die Pompe-Krankheit oder Mukopolysaccharidose-I mit höherer Wahrscheinlichkeit erkennt als klinische Standarddiagnoseverfahren.
Für die Experimente wurden mehr als 100 000 Blutstropfen analysiert. Eine so hohe Probenzahl erforderte einen genauen und systematischen Vorbereitungsprozess. Dabei wurden Teile der einzelnen Blutstropfen auf eine 96er-Well-Platte gegeben. Mit dem Liquidator 96 von METTLER TOLEDO gaben die Forscher schnell und genau eine enzymatische Reaktionslösung, Reaktionslöscher und Lösemittel für die Produktextraktion hinzu. Mit diesen Proben wurde dann die Tandem-Massenspektrometrie durchgeführt.
Der Liquidator 96 ist ein äusserst genaues und präzises Tischgerät für die Pipettierung in 96er-Wells, das ohne Stromversorgung auskommt. Dank der gleichzeitigen Pipettierung in 96 Kanälen macht der Liquidator 96 experimentelle Arbeitsabläufe deutlich schneller als dies mit Ein- und Mehrkanalpipetten möglich wäre. Bei zeitkritischen Anwendungen, wie z. B. enzymatischen Reaktionen, ist besonders wichtig, dass die Reaktion in allen 96 Wells gleichzeitig startet. Der Liquidator erledigt diese Aufgabe einfach und genau und schliesst das Risiko übersprungener Reihen aus, was bei Mehrkanalpipetten in 96er-Wells häufig vorkommt.
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