Direkter ELISA (Antigen-beschichtete Platte; Screening-Antikörper)
Beim direkten ELISA wird eine Mikroplatte mit dem Antigen beschichtet und dann die Zielantikörperprobe hinzugefügt. Die für das Antigen spezifischen Antikörper binden an die beschichtete Oberfläche, woraufhin ein mit einem Enzym markierter sekundärer Antikörper hinzugefügt wird. Das Enzym erzeugt ein Signal, das proportional zur Anzahl der antigenspezifischen Antikörper in der Probe ist.
Der direkte ELISA wird häufig als Screening-Test zum Nachweis spezifischer Antikörper in Klinik und Forschung eingesetzt. Es ist eine einfache und schnelle Methode, um das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein des Zielantigens festzustellen.
Indirekter ELISA (Antigen-beschichtete Platte; Screening Antigen/Antikörper)
Der indirekte ELISA ist eine in der Forschung und im klinischen Bereich weit verbreitete Technik zum Nachweis und zur Messung spezifischer Antikörper. Bei diesem Verfahren wird eine Mikrotiterplatte mit dem gewünschten Antigen beschichtet, gefolgt von der Zugabe einer Probe, die die Zielantikörper enthält. Die Antikörper, die spezifisch an das Antigen binden, werden dann mit einem sekundären Antikörper nachgewiesen, der mit einem Enzym markiert ist.
Dieser sekundäre Antikörper ist spezifisch für den Zielantikörper und erzeugt ein Signal, das den Nachweis und die Quantifizierung des Zielantikörpers in der Probe ermöglicht. Der indirekte ELISA ist hochempfindlich und spezifisch und kann mehrere Antikörper in einer einzigen Probe nachweisen. Er ist besonders nützlich als Screening-Instrument für große Populationen in epidemiologischen Studien.
Sandwich-ELISA (Antikörper-beschichtete Platte; Screening-Antigen)
Beim Sandwich-ELISA wird eine Mikroplatte als stabile Oberfläche verwendet, auf die ein Fänger-Antikörper aufgebracht wird, der spezifisch an das gewünschte Antigen bindet. Dann wird die Probe auf die Platte gegeben, und das Antigen bindet an den Fänger-Antikörper. Nach dem Abwaschen von ungebundenem Material wird ein mit einem Enzym markierter Nachweisantikörper hinzugefügt, der sich an einen anderen Teil des Antigens bindet und einen "Sandwich"-Komplex bildet. Das auf dem Nachweis-Antikörper vorhandene Enzym erzeugt dann ein Signal, das proportional zur Menge des an die Platte gebundenen Antigens ist und den Nachweis und die Quantifizierung des Zielantigens in der Probe ermöglicht.
Der Sandwich-ELISA wird häufig in der Forschung und in klinischen Einrichtungen eingesetzt, um das Vorhandensein bestimmter Antigene nachzuweisen und zu quantifizieren. Er ist hochempfindlich und spezifisch. Der Vorteil des Sandwich-ELISA ist, dass er mehrere Antigene in einer einzigen Probe nachweisen kann und zum Nachweis verschiedener Isoformen oder Formen eines Proteins in einer komplexen Probe verwendet werden kann.
Kompetitiver ELISA (Screening-Antikörper)
Beim kompetitiven ELISA wird das gewünschte Antigen auf einer Mikroplatte angebracht und ein markiertes Antigen in die Probe eingebracht. Das markierte Antigen konkurriert mit dem Antigen in der Probe um die Bindung an eine begrenzte Anzahl von spezifischen Antikörpern. Nach dem Auswaschen von ungebundenem Material ist die Menge des markierten Antigens, das an die Antikörper gebunden ist, umgekehrt proportional zur Antigenkonzentration in der Probe.
Der kompetitive ELISA ist eine beliebte Technik, die sowohl in der Forschung als auch im klinischen Bereich eingesetzt wird, um kleine Moleküle wie Medikamente, Hormone oder Metaboliten mit hoher Empfindlichkeit und Spezifität nachzuweisen und zu messen. Ein Vorteil des kompetitiven ELISA besteht darin, dass kein Fänger- oder Nachweisantikörper erforderlich ist. Dadurch eignet er sich für den Nachweis von Antigenen, die nicht immunogen sind oder für die keine spezifischen Antikörper verfügbar sind.