Gesetzliche Eichvorschriften gelten für kommerzielle Transaktionen, bei denen Produkte nach Gewicht verkauft werden oder das Gewicht als Grundlage für einen Tarif usw. dient. Um solche Transaktionen durchführen zu können, müssen die Wägesysteme für diese Verwendung zugelassen, von den zuständigen lokalen Eichbehörden geprüft und als eichpflichtig gekennzeichnet sein.
Die Empfehlung R 76-1 der International Organization of Legal Metrology (OIML, Internationale Organisation für das gesetzliche Messwesen) und das Handbook 44 des National Institute of Standards and Technology (NIST) bieten Anleitungen zur richtigen Auswahl und Verwendung von Waagen und enthalten detaillierte Informationen zu Zulassung, Eichung und Kennzeichnung. Die Leitlinien in diesen Veröffentlichungen decken jedoch nicht die breite Palette kommerzieller Anwendungen ab, die es gibt. Auch wenn die Richtlinien genau befolgt werden, kann es vorkommen, dass einzelne Qualitätsanforderungen nicht erfüllt werden. Insbesondere für das Wägen sehr kleiner Mengen reicht die Anleitung nicht aus.
Darüber hinaus reicht die jährliche oder halbjährliche Überprüfung der Wägesysteme gemäss den lokalen oder nationalen Vorschriften möglicherweise nicht aus, um einen Drift oder eine Verschlechterung ihrer Leistung zu erkennen. Eine Bewertung des Risikos der Folgen eines falschen Wägeresultats sollte die Grundlage für die Häufigkeit der Leistungsüberprüfungen bilden.
In diesem White Paper werden die Grenzen der gesetzlichen Eichvorschriften aufgezeigt. Es werden wissenschaftlich fundierte Lösungen vorgestellt, die die Genauigkeits- und Qualitätsanforderungen sowie die Anforderungen für regulierte Märkte erfüllen. Dazu gehören das Verständnis der Mindesteinwaage einer Waage und die Anwendung eines risikobasierten Ansatzes für Routineprüfungen. Die beschriebenen Verfahren helfen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Wägesysteme für Ihre Anforderungen und bei der Beurteilung, ob Ihre aktuellen Waagen für den jeweiligen Zweck geeignet sind.